Gelebtes Mittelalter e.V. Nachempfindung und Darstellung mittelalterlicher Kultur und Geschichte
Gelebtes Mittelalter e.V.Nachempfindung und Darstellung mittelalterlicher Kultur und Geschichte

Speckstein

Speckstein

  • (Topf-, Bild-, Seifenstein, Talk)
  • mhd. lavetz, lavetsch, laffetsch = großer Kessel zum Kochen und Waschen, Speckstein;
  • v. ital. lavezzo, laveggio = Koch-, Waschkessel
  • lat. lavatio = das Waschen, Waschgeschirr;
  • älteste Wortbelege stammen aus dem Venetien des 13. Jh. und aus der Toskana des 14. Jh. und bezeichnen außer Waschschüsseln auch Tauf- und Weihwasserbecken
  • Weicher, talkhaltiger, hitzefester und wasserabweisender Naturstein von fettigem Glanz, je nach mineralischer Beimengung von verschiedener, auch am Stück unterschiedlicher Färbung, häufig blassgrün.
  • Wurde seit Jahrtausenden zur Herstellung von Gebrauchs- und Kunstgegentänden sowie von Gussformen benutzt.
  • Europäische Vorkommen liegen in Skandinavien, im Alpenraum (Veltlin, Tessin) und in Norditalien.
  • archäologische Fundstellen von Specksteinerzeugnissen finden sich z.B. in Haithabu und stammen aus der Wikingerzeit (etwa zwischen 800 und 1100). Als Beispiele seien genannt Kochgefässe, Gussformen, Webgewichte, Senker für Fischnetze und Spinnwirtel. Belegt sind auch Amulette, Pilgerzeichen, Spiel-Figürchen, Spielsteine (Schachfiguren), Mörser und Öllampen aus Speckstein.
  • Die Bearbeitung geschah durch Sägen, Schneiden, Schnitzen, Raspeln, Drechseln und Polieren. Durch Brennen wurden die Gegenstände gehärtet.

 

 

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